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Nomina werden nach Kasus und Numerus abgewandelt (dekliniert, Deklination), Verben nach Person, Numerus und Tempus/Modus (konjugiert, Konjugation). Beides zusammen nennt man Flexion (die Wörter werden flektiert) und das Verfahren dieser Abwandlung überhaupt die Morphologie einer Sprache (mit dem gleichen Wort bezeichnet man auch die Beschreibung dieser Möglichkeiten). Den gesamten Formenbestand, den ein Wort haben kann, nennt man sein Paradigma; fehlen bestimmte Teile, so ist das Paradigma defektiv wie z.B. bei den Pluralia tantum, den Wörtern, die nur im Plural vorkommen (z.B. Leute). Tritt für eine fehlende Formenreihe die Reihe eines anderen Wortes ein, so ist das Paradigma suppletiv (z.B. die Steigerungsformen gut, besser, am besten).
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.